Schlagwörter

, ,

Bahn

Es kann eigentlich keinen vernünftigen Grund für das Land geben, den Schienenverkehr zwischen Neustrelitz und Mirow einzustellen. Das ist das Fazit einer Zusammenkunft von Bahnaktivisten, Bahnbetreibern, Touristikern, Vertretern des Landkreises und Kommunalpolitikern heute im Wesenberger Rathaus mit dem von Schwerin bestellten Gutachter. Dieser wird voraussichtlich im September seine Erkenntnisse vorlegen, die maßgeblich für die Entscheidung der Landesregierung sein werden.

Seit Beginn des Modellprojektes vor zweieinhalb Jahren sind die Kosten für den Betrieb der Strecke um 75 Prozent gesenkt worden. Zugleich stieg das Fahrgastaufkommen um 40 Prozent. „Das sind schon Hürden, die Schwerin erst einmal nehmen muss, wenn man sich dort mit Abwicklungsabsichten tragen sollte“, so Christiane Bongartz, Sprecherin der Bürgerinitiatibe Pro Schiene Mecklenburgische Seenplatte, gegenüber Strelitzius.

Das Projekt sei von allen daran Beteiligten als bislang erfolgreich eingeschätzt worden. Nun gehe es um die Verlängerung über den 31. Dezember dieses Jahres hinaus, um auch Planungssicherheit zu schaffen. So sollen die Bahnhofsgebäude in Mirow und Wesenberg gekauft werden, geht es um deren Umfeldverbesserung, macht das kühne Projekt einer Skaterbahn zwischen Wittstock und Mirow nur Sinn, wenn die Kleinseenbahn den Kreis schließt.

Gutachter Stefan Luft von der Urbanus GbR in Lübeck sagte zu, alle Rahmenbedingungen in sein Urteil einfließen zu lassen. So gilt das Projekt als unterfinanziert. Er wurde gebeten, den Initiativkreis rechtzeitig über seine Erkentnisse zu informieren, damit die Aktivisten nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden.

Zu Beginn der Zusammenkunft, bei der Wesenbergs Bürgermeister Helmut Hamp als Gastgeber fungierte, wurde mit Sekt auf 125 Jahre Kleinseenbahn angestoßen. Bleibt zu wünschen, dass es im Herbst einen weitere Anlass gibt, die Gläser auf die Zugverbindung zu heben.